Hausbock

Hausbock und andere holzzerstörende Insekten

Im Zusammenhang mit Feuchteschäden an Holzbauteilen wie Dachstühlen und Holzbalkendecken finden sich immer wieder auch Schäden durch Insekten. Die meisten holzzerstörenden Insekten benötigen für Ihre Existenz feuchtes Holz und sind bei Trockenlegung nicht mehr aktiv. Anders ist dies bei so genannten Trockenholzarten, zu denen auch der Holzbock gehört.
Der Holzbock kann im Lauf von Jahren umfangreiche Schäden verursachen, die sich unter der Oberfläche abspielen und deshalb nicht sofort erkennbar sind. Bei Befall statisch relevanter Bauteile kann dies einen großräumige Sanierung nach sich ziehen. Die Klärung des Schadens ist deshalb bei Anzeichen eines Befalls unabdingbar.
Gerne stehen wir Ihnen auch bei diesem Problem mit Rat und Tat zur Verfügung.

Der Hausbock (Hylotrupes bajulus) ist der größte Zerstörer von Bauholz (Splintholz aller gängigen Nadelholzarten), der gravierende und die Tragfähigkeit beeinträchtigende Schäden verursachen kann, ohne dass dies auf den ersten Blick sichtbar wird, da sich die Zerstörung primär unter der Holzoberfläche und im Laufe von vielen Jahren abspielt.
Der Hausbock ist ein Trockenholzinsekt, ist also im Gegensatz zu den meisten holzzerstörenden Insekten nicht auf durchfeuchtetes Holz angewiesen. Ein neuer Befall ist v.a. bei jungem Holz wahrscheinlich, da die Geruchsintensität von altem Holz abnimmt, dieses jedoch für das Paarungsverhalten der Insekten eine Rolle spielt. Ein praktisch abgeklungener Befall kann jedoch durch Einbau von neuem Holz und Schnitten im alten Holz wieder aufleben.

Vor Einleitung von Bekämpfungsmaßnahmen sollte durch einen Sachverständigen überprüft werden, ob es sich tatsächlich um einen aktiven Befall mit Hausbock handelt oder evtl. nur ein Befall durch den weniger gefährlichen Scheibenbock oder durch Holzwespen gegeben ist. Eine Möglichkeit der Bestimmung ist neben den Insekten selbst das Bild und die Größe der Fraßgänge mit typischen Riffelmarken oder der in den Fraßgängen abgelegte Kot. Sind dem Licht ausgesetzte Ausfluglöcher nicht vergraut, spricht dies für einen aktiven Befall. Bohrmehl kann auch durch andere Insekten, die den Hausbock jagen oder in den Fraßgängen nisten, ausgestoßen werden. Der Hausbock macht (vor allem im Sommerhalbjahr) typische Nagegeräusche, die für Fachleute u.U. auch mit Mikrofonen erkennbar sind.
Das Schadenbild ist auf den ersten Blick meistens unscheinbar, oft sind nur wenige ovale Ausflugöcher anzutreffen, die Zerstörung findet erst unmittelbar unter der Oberfläche statt. Gelegentlich sind oberflächliche Aufwölbungen des Holzes über den Fraßgängen zu sehen. Durchbricht man die Oberfläche, findet man zahlreiche mit Bohrmehl gefüllte Gänge. Bereits wenige Insekten können im Laufe von Jahren eine große Zerstörung anrichten, nur selten findet man deshalb die Insekten selbst vor. Primär in der Flugzeit (Juni bis August) sind die Käfer außerhalb des Holzes zu finden, wenn sie nach der Begattung Eier in Spalten ablegen.

In jedem Fall gehört zu einer fachgerechten Schadensbeurteilung die Klärung der Frage, ob noch ein aktiver Befall vorhanden ist, oder es sich um Altschäden handelt. Je nach Befallsstärke kann bereits aus statischen Gründen ein Austausch der Konstruktion erforderlich sein. In jedem Fall sind alle befallenen Bereiche zu entfernen, damit das Ausmaß der Schädigung erkennbar wird. Eine Bekämpfung kann mit chemischen Methoden aber auch durch Erhitzung oder durch Begasung erfolgen. Alle Methoden haben Vor- und Nachteile, die gegeneinander abgewägt werden müssen, auch eine Kombination der einzelnen Methoden kann sinnvoll sein.