Schadenvermeidung durch Wärmebrückenoptimierung
Auf unseren Seiten zur Thermografie, mit der Wärmebrücken sichtbar gemacht werden, werden typische Schwachstellen an bestehenden Gebäuden vorgestellt. Typisch sind Gebäudeecken und schlecht oder gar nicht gedämmte Betonbauteile. Je besser ein Baustoff Wärme leitet, desto schneller kühlt dieser bei kalter Witterung von außen ab, so dass im Gebäude kühle Oberflächen entstehen, an denen Feuchtigkeit kondensiert. Anhaltende Feuchte kann die Bauteile nachhaltig beschädigen und zu gesundheitsgefährdendem Schimmel führen. Auch verdeckte Schäden und Schimmel innerhalb der Konstruktion sind hier immer wieder zu finden. Gelegentlich werden solche Schäden erst aufgrund von Gesundheitsproblemen gesucht und aufgedeckt.
Energieeinsparung bei hochgedämmten Gebäuden
Viel Dämmung bedeutet nicht automatisch ein Vermeiden von Wärmebrücken, so dass solche in einer Energieberechnung nach EnEV automatisch mit einem pauschalen Zuschlag von 0,1 bzw. in besonderen Fällen mit 0,05 W/m²K auf den durchschnittlichen Dämmwert (HT) des Gebäudes berücksichtigt werden, sofern keine gesonderte Berechnung durchgeführt wird. Im Passivhausbereich liegt allerdings der HT-Wert eines Gebäudes incl. Wärmebrücken meist unter 0,2 W/m²K, so dass ohne eine Wärmebrückenberechnung für die übrigen Bauteile kaum noch Spielraum besteht. Rechnerisch würde dies bedeuten, dass die Hälfte der Transmissionswärmeverluste über die Wärmebrücken entsteht. Ohne Berechnung und Optimierung der Wärmebrücken ist folglich die Planung eines Passivhauses nicht möglich.
Aber auch in der Sanierung hilft die genaue Betrachtung der Wärmebrücken Schäden und unnötige Wärmebrücken zu vermeiden. Hier sind häufig Innendämmungen eine schadenträchtige Herausforderung.
Kostenoptimierung durch Dämmung am richtigen Platz
Auch im Niedriegenergiehausbereich lohnt sich die Optimierung. Selbst bei normalen Gebäuden nach EnEV könnten durch verbesserte Wärmebrücken Dämmstoffe an weniger wirksamen Stellen eingespart werden. Theoretisch kann mit einer richtigen Wärmebrückenoptimierung ein „zu schlechtes Gebäude“ noch über die Hürde EnEV oder die Hürden des CO2-Gebäudesanierungsprogramms der KfW-Bank gehoben werden. In jedem Fall führt die Berechnung der Wärmebrücken zu Kosteneinsparungen – am besten bei den Energieverlusten wie auch bei den Dämmstoffen.